Die Innenstadt – ein sympathischer Raum mit Charakter und belebten Flächen

Die Vision für die Innenstadt-Quadrate bekommt Profil. Die Teilnehmenden der City Factory Quadrate (CFQ) machen’s möglich. Noah Fleischer (Moderation, Linguistische Unternehmensberatung) und Petar Drakul (FutuRaum) brachten zum zweiten CFQ-Treffen Ende Januar eine Vision auf Basis der in der ersten Factory erarbeiteten Stichworte mit.

Momentaufnahmen von der zweiten City Factory Quadrate

In Runde 2 der City Factory Quadrate ging es in den Arbeitsgruppen in der Folge um kritische Betrachtungen, notwendige Ergänzungen, präzisierte Sprache, fehlende Aspekte. Die Gruppen ließen Worte wie Einheitlichkeit oder Erinnerung verschwinden und brachten Neues ein, wie geschützte Orte oder Orte gegen die Einsamkeit. Zudem rückten die Teilnehmenden das Thema Wohnen stärker ins Zentrum. Die zu Papier gebrachten Anregungen zu den Themen Handel und Kundschaft, Leben in Vielfalt, Öffentliche Plätze und Klima und Verkehr waren spannend zu lesen und wurden am Ende von den Gruppen im Plenum überzeugend untermauert.

Die mit den jetzigen Anregungen angereicherte Version geht als nächstes in die Gruppen der Begleitkreise und wird im Februar schließlich als verbindliches Dokument festgezurrt.
Die Vision ist eine Beschreibung mit dem Blick auf das Jahr 2030.

Lebensmittelpunkt Innenstadt
Es gab gute Argumente, neue Einfälle, sinnvolle Ergänzungen und Vereinfachungen. Die Gruppen wünschten sich die Schärfung des Begriffs Innenstadt. Zum Thema Wohnen gab es den Vorschlag: “In der Mannheimer Innenstadt haben Menschen ihren Lebensmittelpunkt.“

Für die Gestaltung des öffentlichen Raums sprudelten die Ideen, solche zu ebener Erde und in luftigen Höhen wie zum Beispiel eine Kletterwand an Haus-Fassaden, Sport auf Mannheims Dächern oder sogar für Inszenierungen unter die Erde. Warum keine Unterführungen, die interessant gestaltet sind und wo Musik geboten wird?  Eine Speakers Corner wurde angeregt und mehr Verweilgastronomie. Für jüngere Stadtbesuchende wäre eine Gastronomie, die bis 24 Uhr offen ist, sinnvoll, dort wo wenig Menschen wohnen, so der Vorschlag.

Orte der Begegnung
Zu den Orten gegen die Einsamkeit, ein viel beachteter Vorschlag, ergänzte Petar Drakul, dass knapp 67 Prozent der Innenstadthaushalte gemeldete Ein-Personen-Haushalte sind. Die Orte der Begegnung, konsumfrei und offen für viele Gruppen waren ebenfalls häufiger genannte Punkte, die in die Vision gehören – eine Voraussetzung für das Zusammenleben in Vielfalt.

Für die Entlastung der Innenstadt von Verkehr gab es die Idee, so genannte Logistik Hubs einzurichten, um den Suchverkehr zurückzudrängen. Es drehten sich viele Vorschläge um die  gute Erreichbarkeit mit einem zuverlässigen und kostengünstigen ÖPNV und direkt anfahrbaren Parkhäusern.

Licht zum Wohlfühlen
Das Sicherheitsempfinden solle mit gut ausgeleuchteten Plätzen. unterstützt werden. Die Polizei und der Besondere Ordnungsdienst sollten durch Fußstreifen Teil des Stadtbilds sein.
Eine bessere Orientierung mit Hinweistafeln, möglichst digital, war in allen Gruppen ein Punkt, für den eine Gruppe den Vorschlag brachte, Wegbegleitsysteme zu installieren, die nachts anderes empfehlen als tagsüber.

Schließlich griffen die Teilnehmenden mehrfach die Problematik der Leerstände auf. Die Abendakademie, und nicht nur sie, wäre froh für Angebote, die niedrigschwellig genutzt werden können, so der Appell bei Leerständen schnell zu reagieren.

Ein erster Entwurf zur Vision wurde nachgeschärft.

Am Ende gabs dann noch die Gelegenheit, das zu formulieren, was einen so richtig ärgert. Fleischer pickte den Zettel auf, auf dem ein Teilnehmer den Ärger über die langwierigen Prozesse aufnotiert hatte, bis etwas umgesetzt wird. Der Moderator riet zur Frustrationstoleranz und dazu, in den kommenden Wochen den ein oder anderen Vorschlag gleich im Vorfeld in verdaubare Happen aufzuteilen.  Die großen Würfe seien angesichts knapper Budgets eher unrealistisch.
Und wer wollte, konnte schließlich noch für die nächsten Zusammenkünfte mit der Verwaltung seine Fragen an die Verwaltung loswerden.