Es ist ein bisschen ein Novum, dass sich so viele Geschäftsinhaber rund um den Marktplatz treffen und schnell etwas auf die Beine stellen; eine Weihnachtsaktion mit dem Angebot des Parkrabatts. Die Neuaufstellung des Traditionsvereins OMMA e.V. und eine Marketing-Kampagne gemeinsam. FutuRaum, dessen Projektförderung jetzt endet, unterstützte initial die Marketingideen und organisierte unter anderem einen Social-Media-Workshop. Bürgermeister Thorsten Riehle betonte bei einer Pressekonferenz im Restaurant Lale: „Das gemeinsame Auftreten ist von uns als Stadt gewollt und es geht nur gemeinsam!“


Er sprach von einem „neuen Bewusstsein der Zusammenarbeit“ bei den vornehmlich türkischen Einzelhändlern. Fünf Treffen, zu den Themen, die alle bewegen waren der Pressekonferenz am 27. November vorausgegangen. Im Zentrum stand die Neuaufstellung des Gewerbevereins OMMA e.V., um künftig eine noch aktivere Rolle in der Entwicklung und Vermarktung der um den Marktplatz angesiedelten Gewerbetreibenden zu übernehmen.
Riehle erklärt: „Jede Innenstadt braucht einen starken, vielfältigen Einzelhandel. Die Unterstützung des lokalen Gewerbes rund um den Marktplatz ist deshalb nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Anliegen. Wenn wir gemeinsam mit Initiativen wie OMMA e.V. und FutuRaum die Rahmenbedingungen für die Händlerinnen und Händler verbessern, sorgen wir gleichzeitig auch für eine lebendige und lebenswerte Stadt.“ Ob es beim Begriff „Little Istanbul“ bleibe, so Riehle müsse noch einmal ausgelotet werden. Denn ein kritischer Blick auf den Marktplatz gilt auch der Monokultur. Das Ziel heiße Vielfalt.




Der Marktplatz ist einer der Plätze mit großer Symbolwirkung ergänzte auch Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter FutuRaum. Was dort geschehe, könne ein Schlüssel sein, wieder mehr Leben auf den Marktplatz zu bringen. Der Markt an Wochentagen – so erläuterte Riehle – ist gegenüber einigen Jahr zuvor lang nicht mehr so gut besucht.
„Das gefällt auch uns Markthändlern nicht2, sagt Kenan Nalci, Vorsitzender von OMMA , ein Verein, der vor zehn Jahren gegründet wurde, um die Gewerbetreibende rund um den Marktplatz zu stärken und mit einer Stimme zu sprechen.
Drakul nannte einige der Marketingmaßnahmen, die bereits gestartet wurden. Im Dezember erhalten Kund*innen, die in teilnehmenden Geschäften rund um den Marktplatz für mindestens 50 Euro einkaufen oder in den Restaurants speisen, einen Parkrabatt von 5 Euro. Gegen Vorlage eines Parkscheins oder eines Fotos des Fahrzeugs in einem der umliegenden Parkhäuser wird der Rabatt direkt im Geschäft gewährt. Mit dieser Aktion möchte der Gewerbeverein OMMA e.V. die Attraktivität des Einkaufsstandorts stärken und gleichzeitig die Nutzung der Parkhäuser fördern. Drakul erwähnte zudem ein geplantes Treffen mit der H4-Wache, um Sicherheitsthemen zu erörtern sowie ein weiteres mit dem Stadtraumservice zur Sauberkeit.
Immer wieder dringlich setzt Drakul darauf, dass die Einzelhändler die gute Erreichbarkeit der Innenstadt bewerben. „Es gibt keinen Grund, die Marktstraße zu verstopfen, weil neben dem Parkhaus am Marktplatz sieben weitere städtische Parkhäuser fußläufig zu den Einkaufszonen zur Verfügung stehen.“

Schließlich ist die bessere Werbung angelaufen. Inspiriert von den jüngeren Einzelhändlern laufen Videos in Social Media, mit den Menschen, die in den Quadraten Qualität anbieten und sich teilweise seit über 40 Jahren in Mannheim wohlfühlen.
Es lohnt sich. Nach Schätzungen von Yilmaz Akilmak kommen am Wochenende rund 300.000 Menschen von außerhalb nach Mannheim. Über 1000 Menschen sind in der Gastronomie beschäftigt. OMMA hat 95 Mitglieder und will wachsen. Eine gute Perspektive für die nahe Zukunft.