Quartiersforum Unterstadt setzt auch auf Eigeninitiativen

Die FutuRaum-Pläne bis Sommer sind ehrgeizig. Der Zeithorizont für weitere Impulse im Rahmen von FutuRaum II für eine Transformation der Innenstadt sind ehrgeizig. „Wir haben nach dem bisherigen Fokus Fressgasse (FutuRaum I) mit dem neuen Blick auf die gesamten Quadrate eine große Fläche als Rahmen. Die Komplexititä ist naturgemäß größer mit vielen Interessengruppen. Deshalb müssen wir uns auf wesentliche Themen und die Räume konzentrieren, die für die Innenstadt prägend sind“, erklärte Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter FutuRaum beim Quartiersforum „Unterstadt“.

Dr. Esther Baumgärtner, Leiterin des Quartiermanagements Unterstadt und Einladende, betonte, wie wichtig es deshalb sei, den Prozess für Bewohner*innen und Engagierte transparent zu machen und Anliegen aus dem Quartier gegebenenfalls in FutuRaum II einfließen zu lassen oder auch in eigenen Initiativgruppen des Quartiermanagements gemeinsam weiter zu bearbeiten. Das Prinzip der Beteiligung ist ohnehin wesentlich bei all dem, was in der Innenstadt passiert und am Ende zu tragfähigen Lösungen führt.

Viele Themen wurden beim Quartiersforum angesprochen. Von links: Petar Drakul, Esther Baumgärtner und Daphne Hadjiandreou-Boll im Büro von FutuRaum.

Die Zielformulierung auf Basis eines intensiven Dialogs
steht im Vordergrund der FutuRaum-Arbeit


Die Politik der kleinen Schritte

Daphne Hadjiandreou-Boll  vom Fachbereich Strategie und Demokratie schilderte, wie Bürgerbeteiligung bei der Frage der Gestaltung des Swansea-Platzes sehr zielführend gelungen sei. Im Herbst 2025 könne auf der Basis der vielen Ideen die Umgestaltung beginnen. Insgesamt setze die Mehrheit der Bürger*innen, die sich bei Begehungen zu Einzelthemen, bei Treffen unter anderem im Rahmen der Innenstadtkonferenzen zu Wort melden, auf ein besseres Klima in der Stadt, mit mehr Grün, mit Ruhezonen und Bereichen, wo man sich auch ohne Konsumzwang aufhalten kann. Sie plädierte dabei für die „Politik der kleinen Schritte“. Beispielsweise gebe es die Idee eines Parksharings. Das Parksharing soll die Auslastung vor Feierabend/Ladenschluss für private Plätze unterstützen, also zu den Zeiten, wo Berufspendler tagsüber weg sind und abends erst zurückkommen und den Parkplatz brauchen. Mehr Infos auch auf der Homepage von Mannheim-gemeinsam-gestalten.

Einsatz für die Innenstadt gefragt

Petar Drakul ließ die ersten beiden Jahre von FutuRaum Revue passieren, in denen viele Aktivitäten angestoßen wurden, vor allem aber ein Stimmungswandel entstanden sei. In der Fressgasse kümmern sich Einzelhändler um eine Begrünung mit großen Blumenkübeln, die im Frühjahr aufgestellt werden sollen. Er brachte Eindrücke vom Wettbewerb Fassadenbegrünung, vom Zwischenraumfestival, von der City Factory und vom Erlebniswochenende. Bei allen Themen von FutuRaum gehe es darum, städtische Räume mehr zu nutzen. Die Belebung und Eroberung der Innenstadträume gelinge dann, wenn sich viele dafür einsetzen und mitmachen.

Mängel ansprechen und melden

Es brauche Kümmerer, wurde in der Runde die Arbeit von FutuRaum am Beispiel Fressgasse gelobt und für die Fortsetzung des Fressgassenmodells plädiert. „Das muss weitergehen.“ Warum? Es gibt noch viel zu tun, so der Tenor. Und ob die neue Bodenschwelle in der Kunsthalle tatsächlich eine Verhaltensänderung bewirkt? Ob eine Kampagne zum Thema Radfahren in der Fußgängerzone notwendig ist, weil viele die Regeln nicht beachten? Ob zu wenig kontrolliert wird? Diesbezüglich verwiesen die Vortragenden mehrfach auf den städischen Mängelmelder: mannheim.mängelmelder.de, für den es auch eine App gibt.

„Am Ende landen wir meist wieder beim Thema Verkehr“, sagte Esther Baumgärtner und bat die Teilnehmer*innen, ihre Anliegen, die gemeinsam im Quartier bearbeitet werden sollen, bei Bedarf auch per E-Mail bei ihr einzusenden.