An nur drei Sammeltagen haben engagierte Bürger*innen innerhalb weniger Stunden die Innenstadt, die Breite Straße, das Ufer am Verbindungskanal im Jungbusch und die Promenade unterhalb der Rheinterrassen vom Kippendreck befreit. Ein bisschen Entlastung für die Natur. Die Aktion „Gemeinam gegen Kippendreck“ wurde unterstützt von den Surfridern, von Rhine-Clean-Up, vom Stadtraumservice und FutuRaum sowie einigen privaten Sammelnden. Erste Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell würdigte das Engagement, das in einer großen, proppenvollen Glassäule am Marktplatz sichtbar war. Eine volle Säule mit Tausenden von Zigarettenstummeln.
Die Sammler*innen haben das Ergebnis des Vorjahres getoppt, „ein stolzes, wenn auch gleichzeitig trauriges Ergebnis, wenn man die Menge der in kürzester Zeit gesammelten Zigarettenstummel anschaut“, so Alex Baum von den Surfridern. Initiator der Aktion Uwe Franken (Rhine-Clean-Up) dankte den Vertretenden des Stadtraumservice, die „von Anfang an viel unterstützt haben“. Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter des Projekts FutuRaum, freute sich, dass auch die Gewerbetreibenden aktive Sammler waren. Gastronom Ronnie Boland brachte einen eigenen Kippen-Beutel mit zum Marktplatz, der in der Kippen-Säule gar keinen Platz mehr hatte.
Die Zahlen können nicht häufig genug wiederholt werden. Pro Jahr sammeln die Mitarbeitenden des Stadtraumservice Mannheim 1,5 Millionen Kippen vom Boden auf. Es ist die Menge und die Giftigkeit, die allen zu denken geben sollten. 7000 Gifte enthält so ein Zigarettenstummel. Darauf verwies auch Alexandra Kriegel, Leiterin des Eigenbetriebs Stadtraumservice, die es wissen muss, sammeln doch die Mitarbeitenden des Stadtraumservices Kippen und den Müll, der häufig nicht sachgerecht entsorgt wird. Unter anderem auch täglich fünf Tonnen Müll allein in der Mannheimer Innenstadt.
Engagement für Sauberkeit ist ein Beitrag zu einer liebenswerten Stadt. (Diana Pretzell)
Erste Bürgermeisterin Pretzell sagte klar, dass Müll zurück in den Kreislauf gehöre. Deshalb müsse man eigentlich zwischen „umweltfreundlichen und umweltschädigenden Rauchern unterscheiden“, so Pretzell. Strafen, Appelle und rechtzeitige Aufklärung, all diese Hebel würden schon genutzt. Dennoch sei es vielen nicht bewusst, wie schädlich eine weggeschnippte Kippe für die Umwelt sei. Den Beteiligten an der Aktion dankte sie schließlich, weil sie ihre Freizeit opfern. „Ihr Einsatz für die Umwelt ist auch ein Beitrag zu einer sauberen und damit liebenswerten Stadt.“
Am Ende gab es noch ein Gruppenfoto mit allen, die dabei waren. Auch zusätzliche Extra-Sammlungen flossen in die Bilanz ein: aus Seckenheim (Andreas Hänssler) und der Neckarstadt (Annette Schrimpf). Dr. Susanne Aschhoff (Landtagsabgeordnete) und Christian Ballinger (Student) ergänzten den Kippenmüll, ebenso Stefan Peter (Surfrider), der in seiner „Kippe Dippe“ immer noch eine Ladung extra dabei hat.