StartRaum nimmt Abschied von der Fressgasse

Der Abschied aus P 3 6 fällt den Teammitgliedern des Projekts StartRaum mit Maximilian Frey, Leonie Cremerius und Ben Fritsche schwer, und nicht nur ihnen. Auch die über 300 Akteure, die an diesem Ort Öffentlichkeit geschaffen haben, ihr Wissen, ihre Kunst, ihre Anliegen und ihre Expertise mit anderen geteilt haben, wussten die Räume in der 1-A-Lage in der Innenstadt Mannheim zu schätzen. P 3 6, ein Raum mitten in der Fressgasse, ein idealer Begegnungs- und Möglichkeitsraum, wird künftig vom Besitzer der Immobilie anderweitig vermietet. Ende Oktober gab es nochmal ein Abschiedstreffen, gut besucht und gleichzeitig der letzte Tag für das Kollektiv von Freiraum 5, die Gruppe, die als letzte ausstellende vier Wochen in P 3 6 war.

Etwas traurige Stimmung bei der Abschiedsrede von Maximilian Frey.
Der Blick von draußen in den Raum von P 3 6.

Maximilian Frey bedauert die Entwicklung, die gleichzeitig auch das Ende des Bundes-Förderprojekts StartRaum markiert. Der Stadt- und Regionalplaner Frey war im Mai 2023 in die Suche nach geeigneten Zwischenräumen bei StartRaum eingestiegen. Er brachte bereits Erfahrungen aus Kassel mit und war über die politische Offenheit für das Thema Zwischenraumnutzung in Mannheim froh. Er schätzt rückblickend in Mannheim das pragmatische Miteinander von Verwaltung und Kulturschaffenden. An fünf Orten belebte StartRaum innerstädtische Zwischenräume, die sonst leerstehen und nicht genutzt werden. Eine beachtliche Leistung in eineinhalb Jahren. Denn viele Türen müssen für die Zwischenraumnutzung geöffnet werden, viele Menschen überzeugt und mitgenommen werden.

Verabschiedeten sich mit Bedauern: von links: Maximilian Frey und Ben Fritsche.

Ein breites Spektrum, angefangen von Kultur, Konzertveranstaltungen und Diskussionsabenden bis hin zu Malworkshops, Modeschauen und Wissensaustausch waren in den eineinhalb Jahren Programm in der Zwischennutzung in P 3 6. Die Beratung für Newcomer vom Equipment bis zur Präsentation, war eine der Hilfestellungen, die das Startraum-Team anbot. „Wir haben viel vermittelt, Player zusammengebracht und Vielfalt, die auch junge Menschen anspricht, in eine Straße gebracht, wo sonst eher die Gastronomie zuhause ist.“ Darauf ist Frey stolz. Und selbstverständlich seien Mannheim und seine Kreativen im Vordergrund gestanden, insbesondere auch etablierte Infrastrukturen wie die Musikhochschule, die Abendakademie, die Popakademie, die Fakultät für Gestaltung waren Teil des gemeinschaftlichen Projekts.

Viele vor allem jüngere Menschen kamen noch einmal in den StartRaum in der Fressgasse zum Abschied.
Die Wänder waren von Kulturschaffenden stets gut genutzt.

Die richtigen Menschen am richtigen Ort zusammenbringen, das ist in P3,6 gelungen. Für Startraum war die Adresse das Zentrum der Aktivitäten. Frey betont auch, dass die Startraum-Angebote weit über das Kultur und Wissensangebot hinaus Marketingwirkung entfaltet hat und das Plus der Stadt offenbart habe. Sie haben das Besondere in Mannheim gezeigt und den Standortvorteil, einer Stadt wo sich Kreative zuhause fühlen und entwickeln können. Abschied – zumindest von den Räumen in P3,6 – nahm auch das zuletzt ausstellende Kollektiv von freiRaum 5 e.V. mit Goldmond_Art – Jasmin Nedic (Collagen, Theater- & Kunstpädagogin); ThaCurlyTrees- Leonid Merck (Kunst aus Naturmaterialien); Roger – Matthias Rogge (Skizzen und Acrylmalerei); Art de Cici – Marie Fränzle (abstrakte Acrylmalerei); Leon Oberholz (moderne Acrylmalerei) und freikreathur- Nathalie Veit & Anna Timme. Die Neckarstädter Gruppe versprach aber auch, dass sie weiterhin aktiv bleibt.

Das Team von Freiraum 5, die letzte Gruppe an der Adresse P3 6 im Rahmen von StartRaum.
Zum Abschidesfest gabs Musik.