FutuRaum II bereits gestartet

FutuRaum geht in die zweite Phase: FutuRaum II. Im Januar wird zum ersten Mal die City Factory Quadrate (CFQ) mit Vertreter*innen von 40 verschiedenen Interessengruppen der Innenstadt zusammentreffen. Bereits seit Dezember kommen hierzu Unterarbeitsgruppen zusammen, Kontakte, Gespräche, Treffen in kleinen Runden machen den Auftakt.
Die ersten Treffen in den FutuRaumRäumen mit Persönlichkeiten der Innenstadtwirtschaft sowie mit Geschäftsinhaber*innen rund um den Marktplatz und Breite Straße waren gut besucht und mündeten in rege Diskussionen und erste Ideen. Ein Gespräch mit Petar Drakul, wie es weitergeht.

Drakul: Nach der Fressgasse ist das Aufgabengebiet nun die gesamte Innenstadt. Wir fokussieren uns auf drei Handlungsschwerpunkte. Erstens: Der öffentliche Raum, insbesondere Parks, Seitenstraßen und Plätze sollen nachhaltig aufgewertet, neue Nutzungsmöglichkeiten geschaffen und ökologische Entlastungen umgesetzt werden. Ziel ist es, den öffentlichen Raum neu zu beleben und für alle zugänglich und attraktiv zu gestalten.

Zweitens sollen die Akteure in der Unterstadt und insbesondere rund um den Marktplatz und die Breite Straße aktiviert werden und zur Mitgestaltung eingeladen werden. Die genannten Innenstadt-Bereiche stellen schon länger eine Herausforderung dar. Dabei geht es vor allem darum, Sicherheit und Vertrauen zu schaffen.

Drittens soll Mannheim als Einkaufsstadt gestärkt werden. Die City soll als Einkaufs- und Erlebnisraum Kund*innen nicht nur erhalten bleiben, sondern auch neue Besucher*innen aus Mannheim und dem Umland anziehen. Wir wollen die City attraktiver machen. Besucher*innen und Kund*innen der City sollen sich wohlfühlen und gerne aufhalten.

Petar Drakul beim Fassadenwettbewerb, den Fulturraum unterstützt hat. Begrünung und eine besseres Stadtklima ist eines der FutuRaum-Anliegen.
Beim Erlebniswochenende erlebten die Gäste eine gut gelaunte Innenstadt.

Drakul: Weiterentwicklung und Akzeptanz der Maßnahmen werden nur mit den Menschen machbar sein. Deswegen gilt es, die Akteure von Beginn an mitzunehmen. Wir geben nichts vor, sondern entwickeln gemeinsam mögliche Maßnahmen. Für die City Factory Quadrate (CFQ) wollen wir Menschen gewinnen, die sich für die Innenstadt engagieren – in Vereinen, Organisationen, Initiativen oder als Gewerbetreibende in der Innenstadtwirtschaft. Menschen, die selbst oder mit ihren Geschäften dort beheimatet sind und ihre Stadt mitgestalten wollen. Und gerade die Geschäfte und die Gastro-Angebote prägen das Erscheinungsbild und haben mit verantwortlich eine Gastgeberrolle für Kund*innen, für Gäste und Besucher*innen. Sie wissen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist und dies nur gemeinsam geht. Ich sehe in der Vielfalt der Interessengruppen auch eine echte Chance.

Ein Treffen mit den Geschäftsleuten rund um den Marktplatz. Sicherheit und Sauberkeit waren nur ein Thema.
Erstmals kamen auch arabisch-sprachige Vertreter zu FutuRaum.

Drakul: Der Aktivierungs- und Beteiligungsprozess endet im Juni 2025. Die Zeit ist knapp, wir brauchen Tempo, deshalb legen wir jetzt los. Zudem kann FutuRaum als Projekt natürlich initiieren, Menschen zusammenbringen und die Brücken zur Verwaltung bauen. Wir können auch helfen, Hürden abzubauen und Themen setzen. Danach muss es weitergehen, alle Beteiligten müssen zeigen, wie ernst sie es meinen.

Drakul: Neben zahlreichen einzelnen Kontakten haben sich inzwischen bei FutuRaum mehrere Gruppen getroffen. Dazu gehören vor allem die Unternehmer*innen rund um Marktplatz und Breite Straße. Wir haben auch gezielt mit Gewerbetreibenden Treffen organisiert und kürzlich eine Runde zu Gast gehabt, bei der auch Bürgermeister Thorsten Riehle dabei war. Gewerbetreibende mit Wurzeln aus der Türkei sind bereits länger engagiert, nun bemühen wir uns um die Einbindung arabischer Gewerbetreibender. Wir hatten zudem verschiedenste Vertreter*innen unter anderem aus den Bereichen inhabergeführter Handel, Cafés, Feinkostgeschäften, Juweliere, Tattoo-Studios zu Gast.

Wie FutuRaum weitergeht, was es braucht: Es gibt große Bereitschaft sich zu engagieren und FutuRaum II zu unterstützen.
Von links: Fouzia Hammoud, Burak Bas, Meriem Lebdiri, Robin Kollmann, Isabell Defibre, Diaaldin Kaiser, Penelope Wasylyk, Petar Drakul, Davut Deletioglu, Cenk Kaya, Thorsten Riehle nach einem Gespräch über die Themen der Innenstadtwirtschaft.

Drakul: Wir rechnen mit rund 40 Personen, die möglichst viele Facetten der Quadrate und der Innenstadt repräsentieren. Um arbeitsfähig zu sein, müssen wir die Größe überschaubar halten. Deswegen werden wir immer wieder auch Teilthemen in kleineren Gruppen besprechen.

Drakul: Generell kann sich jede*r bei uns melden. Mir ist es aber wichtig, deutlichzumachen, dass die City Factory Quadrate kein klassisches Bürgerbeteiligungsformat ist, an dem alle teilnehmen können. Wir arbeiten über ein halbes Jahr konzentriert und regelmäßig zusammen. Es wird eine hohe Anzahl an Terminen und Sitzungen geben. Hinzu kommen noch Unterarbeitsgruppen, die (Zwischen-)Ergebnisse der City Factory Quadrate diskutieren und beraten sollen. Wie oben beschrieben, haben wir eine Gruppe mit Interessierten der Innenstadtwirtschaft, eine weitere mit Akteuren aus der Unterstadt. Und wir wollen einen Frauenrat einrichten.

Drakul: Beim Handel gilt oftmals „it’s a man’s world“. Frauen kaufen statistisch überwiegend ein, bestimmen aber in solchen Prozessen häufig weniger mit. Daher wollen wir eine Arbeitsgruppe etablieren, bestehend aus Frauen, die zu den drei Handlungsschwerpunkten beraten und Empfehlungen aussprechen. Ob öffentlicher Raum, die Frage, wie Kundschaft gewonnen wird, oder das Leben in der Unterstadt – bei allen drei Themen ist die Perspektive von Frauen hilfreich und bereichernd. Ich bin gespannt auf die Arbeit dieser Arbeitsgruppe.

Treffen der Unternehmerinnen im Büro von FutuRaum.
Viele Frauen sind Unternehmerinnen und bereichern den Einzelhandel in der Innenstadt.

Drakul: Einiges, was schnell machbar ist, wurde bereits umgesetzt. Veranstaltungen wie das Zwischennutzungsfestival mit einem Dachfestival sowie das Fressgassenfest sind mit unterschiedlichem Erfolg gelaufen. Aktuell werben wir dafür, die „Neue Sachlichkeit“ der Kunsthalle in die City zu bekommen. Eine Machbarkeitsstudie zum Verkehrsraum Fressgasse wird unter Einbeziehung der Verwaltung erstellt. Die Entsiegelung der Fressgasse sowie Begrünungsaktionen durch die Geschäfte starten im neuen Jahr. Ansonsten haben wir noch zahlreiche Aufgaben, die uns der Gemeinderat in der Beschlussvorlage schriftlich aufgetragen hat. Das neue Jahr wird spannend!

Werbung für die Neue Sachlichkeit – ein Thema, auf das Mannheim stolz sein kann. Der Erfinder der Neuen Sachlichkeit war ein Mannheimer: Gustav Friedrich Hartlaub.
Am Rande der 2. Innenstadtkonferenz: dort wurde Bilanz gezogen und über die nächsten Maßnahmen diskutiert. Petar Drakul im Gespräch im Foyer der Abendakademie.
Jan Eric Rauch (Verkehrsplanung Stadt Mannheim) sprach bei der 2. Innenstadtkonferenz über den Zeithorizont der Machbarkeitsstudie.