Es ging um pointierte Aussagen und um das, was das eigene Unternehmen so besonders macht. Beim Workshop im Improlab des Rathauses zum Thema „Mit Social Media professionell werben“ ging es um das „Gewusst wie“. Zum Schluss gab es auch noch einige Übungen, schon einmal zum warmlaufen. Eine Herausforderung für die anwesenden Geschäftsleute rund um den Marktplatz. Denn fortan können sie selber aktiv werden.
Die Lehrmeisterin an diesem Vormittag, Selma Lebdiri, gelernte Kommunikationsberaterin, hat indes gut reden; denn am Ende muss der Rahmen stimmen. Ihr assistierte Lorena Caruso.


Wie bei vielen Themen geht es um mehr als das Produkt. Hayati Kurtcu, der Geschäftsführer des Sofra Mannheim, meinte zum Schluss des Workshops: „Man weiß viel, aber jetzt habe ich einen Leitfaden, ein ganzes Paket an Wissen. Persönliches rüberzubringen, das, was man selbst und sein Restaurant ausmacht, das kostet Überwindung. Heute habe ich gesehen, dass das ein ganz wichtiger Bestandteil ist, wenn man noch mehr Menschen erreichen möchte.“
Geschichten erzählen, das ist eine der Credos, das Lebdiri immer wieder verdeutlicht. Deshalb gehört es dazu, bevor etwas gepostet wird, sich selbst zu hinterfragen und zu überlegen, welche Kunden man ansprechen möchte. „Das ist wichtig und legitim“; denn daran muss sich der Auftritt orientieren. Daran orientieren sich am Ende auch die Kunden. „Zeigen Sie Ecken und Kanten“ oder „erzählen Sie als Mensch Ihre Geschichte“, damit fremdeln zunächst viele, auch die Workshopteilnehmer.



Deshalb bekommen sie die Aufgabe, die Überschriften „Emotion, Arbeit, Alltag, Inateraktion und dann erst das Produkt“ zu überdenken und jeweils ihre Instragram-Kurzgeschichten zu erzählen. Jeden Tag ein Post, klingt viel, aber so gelingt es. Zu erzählen gibt es vieles. Zum Beispiel über die gute Qualität.
Das findet auch Hatip Aydin, der neue Geschäftsführer des Lale, der wie Hayati Kurtcu nicht immer im Restaurantbetrieb tätig war und Qualität als ein Merkmal des Lale in den Vordergrund rückt. Im Lale soll es im ersten Stock künftig eine Schokoladen-Lounge geben. im Erdgeschoss Fleischgerichte, im ersten Stock Schokolade. Das ist eine besondere Herausforderung, weil – wie auch im Workshop festgestellt – die Zielgruppen sehr unterschiedlich sind. Männer, Frauen, Familien, Kinder, Jugendliche?



Nörgelnde Gäste will keiner, dafür aber gerne faires Feedback. Und wenn Hayti Kurtcu darüber spricht, warum seine topp gegrillten und danach kurz frittierten Hähnchen erste Qualität sind und dennoch oder sollte man besser sagen gerade deswegen nicht mit Messer und Gabel, sondern mit den Händen gegessen werden, dann kommt das so richtig von Herzen und ist witzig und sympathisch, weil es authentisch ist.
Mut zu den eigenen Geschichten, zum eigenen Profil, zu dem was den Unterschied ausmacht, maximal 15 Sekunden lang, dafür möglichst täglich…wer es kann, der macht Appetit auf seine Produkte.