Der Blick der Geschäftsfrauen auf die Innenstadt

Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Frauen des Begleitkreises bei FutuRaum andere Perspektiven einbringen als beispielsweise ihre männlichen Kollegen. „Außerdem wird offener gesprochen, wo in gemischten Runden eher die Männer dominieren“ verriet eine Teilnehmerin. „Das war auch der Sinn, warum wir den Begleitkreis Frauen anbieten“, sagt Meriem Lebdiri, FutuRaum-Frau, die gemeinsam mit Penelope Wasylyk (Wirtschaftsförderung) und der Moderatorin Lydia Kyas die Runde begleitet. Die gesammelten Anmerkungen werden jeweils in die City Factory Quadrate eingespeist, ein Beitrag zur Willensbildung aus Frauensicht.  Acht Unternehmer*innen kamen zum ersten Treffen, morgens um 8.30 Uhr, bevor die Geschäfte öffnen. Sie wünschen sich vor allem mehr Orte, wo Frauen unter sich und geschützt zusammenkommen können und

Links: Sammlung der Anregungen für die Innenstadt: Was fehlt, was ist gut in Mannheim. Vor allem jüngere Innenstadtbesucherinnen fehlen Treffpunkte.

Kritische Bewertung der Innenstadt

Auch wenn die Frauen viele Themen auf ihrem Wunschzettel haben, die sich mit dem Zielbild decken, das derzeit in der City Factory Quadrate erarbeitet wird, gibt es auch deutlich neue Nuancen. Bei den Kritikpunkten schwang immer wieder mit, dass besonders Marktplatz und Breite Straße keine „Wohlfühlzonen für Frauen“ sind. Nicht nur dort seien viele Ecken von Männergruppen dominiert. Das gesamte Thema „öffentlicher Raum in der Innenstadt“ bewertete die Gruppe recht kritisch. Und am Ende wurde auch die Frage gestellt, warum nicht an den zentralen Orten der Innenstadt wie Marktplatz oder Breite Straße ähnliche Orte entstehen können, wie das in vielen Stadtteilen der Fall ist: zum sich Verabreden, zum Plaudern, auf einen Kaffee oder eine Schorle, in ansprechender Atmosphäre, zum Beispiel in einem Frauencafe direkt am Marktplatz?

Themen ähneln sich

Ähnlich wie in der City Factory Quadrate kam die schlechte Erreichbarkeit der Innenstadt zur Sprache, die häufig nicht sehr ansprechenden Flächen und achtlos weggeworfener Müll jeder Art. Für Jugendliche gebe es keine geeigneten Treffpunkte. Das Zentrum mit seinen eigentlich schönen Plätzen nur ein Ort für den Durchgangs-Betrieb? Zum Schnell -in-die- Straßenbahn steigen und wieder nach Hause fahren? Das will niemand.

Es sei bewusst, dass der Marktplatz mit seinem Wochenmarkt, ein gut durchdachtes Konzept bräuchte, in dem auch der Wasserturm und der Paradeplatz als weitere Kleinzentren mit bedacht würden. Ein Konzept, das die Trennung der „häufig abgeschotteten Kulturkreise“ aufhebe, und für alle etwas geboten wird.

Moderierten das Treffen: Lydia Kyas und Penelope Wasylyk.

Überzeugte Mannheimerinnen

Überzeugte Mannheimerinnen sind die Geschäftsfrauen allemal.  Die meisten sind in Mannheim aufgewachsen oder schon lange in der Stadt. Sie schätzen die kurzen Wege in der Stadt, das immer noch breite Angebot nicht nur kulinarisch, die Multi-Kulti-Tradition, die nicht nur reizvolle kulturelle Angebote schafft, die Stadtbücherei in der Mitte der Stadt und das bunte Völkergemisch. Auch die Kundschaft sei in der Regel angenehm und sehr offen.

Was macht die Attraktivität der Einkaufsstadt aus? So war eine weitere Frage. Das war schnell notiert: gut geschultes, freundliches Personal, Ordnung und Sauberkeit in den Läden, vielfältige Angebote und gemeinsame Aktivitäten, die ausdrücken: „Wir heißen unsere Kunde*innen als Mannheimer Geschäftswelt herzlich willkommen!“ Am Tisch wurden schließlich Erlebnisse geteilt, wo Besucher*innen ganz überrascht von der Herzlichkeit der Mannheimer*innen waren. Andere eher unsicher fragten, wo sie am besten ihren Kaffee trinken gehen oder bestimmte Artikel einkaufen können.
Und deshalb stellten auch die Frauen ähnlich wie die Teilnehmenden der City Factory Quadrate fest: Als erstes müsste es ein Wegweisesystem geben, am besten gleich an mehreren Stellen der Stadt, wo welches Angebot zu finden ist. Eines, das die  Mannheimer*innen führt und erst recht die Besucher*innen von außerhalb.