Gemeinsam werben und die Interessen vertreten: Gut besuchtes Treffen der Einzelhändler rund um den Marktplatz

Im Besprechungsraum des Restaurant Lale war eine beeindruckende Runde, vornehmlich türkischer Geschäftsleute mit Angeboten rund um den Markplatz zusammengekommen. Über 50 waren es bei diesem zweiten Treffen, die meisten schon lange in Mannheim. Sie diskutierten über ihre Anliegen – und die Notwendigkeit, sich gemeinsam für ihre Ziele stark zu machen. Jetzt sollen schnell Aktionen folgen: Klärung, wie man sich gemeinsam engagieren will, eine Marketingaktion und die Planung für ein Event rund um den Marktplatz. Initiator des Treffens, Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter FutuRaum, hatte für das Treffen den Moderator Daniel Kauer (Com Across) engagiert.

Restaurants, Braut- und Abendmoden, Juweliere oder  Back- und Feinkostgeschäfte, „Klein Istanbul“ – wie es in der Runde bezeichnet wird, bringt rund um den Marktplatz Gäste und Umsatz in die Stadt. Die Geschäftsinhaber kämpfen allerdings mit ähnlichen Themen wie viele andere Einzelhändler in der Quadratestadt: Sauberkeit, Parksituation; wegbleibende Kundschaft, aber auch der Tatsache, dass die Qualität der Angebote zu wenig bekannt ist. „Wir leiden immer noch unter den Ereignissen am Marktplatz“, so sagten viele. Dort wurde der Polizist Rouven Lauer getötet.
Immer wieder ging es um die „bessere Sichtbarkeit der türkischen Mannheimer Einzelhändler“. Deshalb wurde hauptsächlich Ideen zur besseren Werbung eingebracht: Instagram, Tiktok, Annoncen in Zeitungen und Auftritte in Radio und überregionalen Medien.

Für das Thema „Sicherheit“ berichtete Petar Drakul, dass der neue Leiter der H4 Polizeiwache in einer der nächsten Sitzungen kommen möchte und gerne für einen Austausch bereitsteht. Für die Themen Sauberkeit, Zustand der Straßen und Beleuchtung könne die Runde eine Vertretung des Eigenbetriebs Stadtraumservice einladen. „Alleine lässt sich wenig bewegen, hingegen haben Sie andere Möglichkeiten, wenn Sie sich organisieren,“ warb Drakul dafür, gemeinsame Strukturen zu nutzen, um Verbesserungen zu bewirken.

Sehr schnell ging es wieder zu den Dingen, die „wir selbst beeinflussen können,“ – eine Empfehlung, die Daniel Kauer der Runde mehrfach gab. Die Kunden sind die jüngeren, deshalb müssten moderne Medien bespielt werden, so der Konsens. Dabei kam der Impuls, dass die Geschäfte die Verantwortlichen für Social Media, die „Content Creaters“, miteinander vernetzen, um gemeinsam Kampagnen für den Marktplatz und für Mannheim zu erarbeiten und zu pushen. „Die Story hinter der Stärke der Einzelhändler zu erzählen, statt nur für sich selbst als Einzelkämpfer zu werben,“ war ebenfalls ein klares Votum.

Schließlich gehe es auch darum, Menschen zu gewinnen, die es bisher noch nicht in die Geschäfte gezogen hat. Dafür kam eine Sonderveranstaltung ins Gespräch. Ein Late-Night-Shopping mit Live Musik? 1001 Nacht?
Eine gezielte Werbeaktion soll jetzt möglichst schnell in die Tat umgesetzt werden. Moderator Daniel Kauer und Petar Drakul schlugen beim Thema Parken und Verkehr vor, statt dem Narrativ des Klagens über Staus und schwierige Parkplatzsuche, die Kunden positiv zu begleiten und auf die Parkhäuser im naheliegenden Umfeld aufmerksam zu machen. Denn diese seien bei weitem nicht ausgelastet. Dabei wäre ein besseres Parkleitsystem hilfreich, wie angemerkt wurde.

Neuen Schwung will zudem der Verein OMMA e.V. aufnehmen, der bereits länger besteht und viele Mitglieder unter den Geschäftsinhaberinnen und -inhabern hat. Die Stärke der Gemeinschaft war an diesem Abend spürbar, an dem sich auch Geschäftsfrauen zu Wort meldeten. Zwei Arbeitsgruppen zu Social Media und zum Late Night Shopping werden die nächsten Schritte vorbereiten und dann in großer Runde vorstellen. Die Teilnehmenden bedankten sich beim Gastgeber, dem Geschäftsführer des Lale: Yilmaz Akilmak, bei den Moderatoren Daniel Kauer und Alexios Klingler, die alle Ergebnisse schwarz auf weiß festhielten und bei Petar Drakul, der über FutuRaum die Weiterentwicklung des Marktplatzes vorantreibt.