Hier tanzt die Sonne mit!

Seit März gewinnt die Mannheimer Tanzschule Lamadé in M4, 7 den Strom aus Sonnenenergie. Christian Lamadé ist überzeugt: Wir müssen uns verändern. Den Klimawandel, mit häufig mehreren Tagen weit über 30 Grad, spüren auch die Tänzerinnen und Tänzer. Und die brauchen es kühl. Den letzten Impuls, 42 Solar-Module mit einer Leistung von 440 Watt pro Panel auf das Flachdach der Tanzschule in M4, 7 zu setzen, gab Lamadés Freund Claus Wenzel, Geschäftsführer der Elektro Wenzel GmbH.

Christian Lamadé verfolgt regelmäßig die Solarbilanz.

„Ich war schon lange am überlegen, ob in der Tanzschule Solarbetrieb geht“, sagt Lamadé, der auch ein E-Auto fährt.  „Es hilft jedoch, wenn einer die Technik überzeugend erklären kann“. Die beiden Studios benötigen für Klimatisierung, Beleuchtung und Musikanlagen in der Spitze zirka 15 Kilowattstunden (kWh) Strom.
Wer im Studio vorbeischaut, erlebt einen technikbegeisterten Tanzlehrer, der sichtlich Spaß daran hat, im Display seines Tablets über die Eye Solar Cloud das in Zahlen und Graphen nachzuvollziehen, was sich auf dem Dach tut. Am 5. Juni gegen 15 Uhr, erzeugt das kleine Kraftwerk auf dem Dach gerade 9 kWh elektrische Energie, das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von zirka acht Familienhaushalten. Es reduzierte seit Inbetriebnahme im März 2024 den CO2-Ausstoß um 4,8 Tonnen, sparte 1,9 Tonnen Kohle ein und rettete 264 Bäume vor dem Abholzen.

Schon vorher hat Lamadé auf den Klimawandel reagiert und die Beleuchtung in den Studios auf sparsamere LED’s umgestellt. Noch vor Corona ließ er eine neue Klimaanlage einbauen, die – auch wenn wesentlich sparsamer und leistungsfähiger als vorher – immer noch den meisten Strom schluckt.

Faszinieren: die Aufnahmen von hoch oben auf dem Dach der Tanzschule
Christian Lamadé: „EIn gutes Gefühl, wenn der Strom vom Dach kommt.“

Da oft abends getanzt wird, lädt die Solaranlage einen Akku auf, der 19,2 kWh Strom speichern kann und in den Abendstunden angezapft wird. Tagsüber reicht die Menge zumindest im Sommer, um den laufenden Betrieb direkt zu bedienen.
 „Ich war ziemlich erstaunt, dass selbst bei Bewölkung fast 18 kWh Ladeleistung erreicht werden“, sagt Lamadé.   Erfahrungswerte, wie die Bilanz für ein gesamtes Jahr, inklusive den Wintermonaten aussieht hat Lamadé noch keine. „Wenn es gut läuft spare ich die Hälfte des Stroms ein“, so versprach es sein Elektriker.


Update auf dem Screen: Verbrauchs am 4. Juni um 15.09 Uhr.

Lamadé ist stolz auf die neue Anlage, so wie die gesamte Familie. „Enkel Simon hat am Ende auch seinen Opa, den Senior der Tanzschule Peter Lamadé, überzeugt“, erzählt er. Unverständlich sei es, warum solche Systeme nicht mehr gefördert würden. Denn dort, wo die Bedingungen gut sind, sei das eine faszinierende Form der Stromgewinnung. „Ich fände es schön, wenn es Nachahmer gäbe; denn es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass der Strom vom Dach aus der Sonne kommt.“