Von der Sehnsucht die Stadt zu verändern: Fachaustausch beim Festival zwischenDrin

Der Ort Zeitraumexit e.V. in T6,18 steht für die STARTRAUM-Idee. Zeitraumexit e.V. ist eine Institution, die sich mit kreativen Kulturangeboten einen Namen gemacht hat, jetzt Zwischennutzerin einer zentral gelegenen Innenstadtimmobilie. Dort war Treffpunkt am Tag 2 des Festivals zwischenDrin. Es ging um Erfahrungen, Ratschläge und Perspektiven. Die geladenen Expert*innen waren angetan: von der Location, der Mannheimer Offenheit, Allianzen zu bilden mit Verwaltung, mit Vertretenden anderer Städte und mit Immobilien-Besitzenden und dem Engagement des Teams. Viele kommen immer wieder gerne nach Mannheim.

Leerstand ist nicht gleich Leerstand.
Beim Workshop gab es viele Impulse.

Dr. Matthias Rauch, Leiter Kulturelle Stadtentwicklung & Kultur- und Kreativwirtschaft, NEXT Mannheim, mit Team Leonie Cremerius, Maximilian Frey und Ben Fritsche sind von der Idee der Inspiration von außen überzeugt. „Wir leben von den Erfahrungen, den guten sowie auch den schlechten Erfahrungen aus anderen Städten“, sagt Rauch, der den Tag zusammen mit Maximilian Frey moderierte. Und die Mannheimer meinen das auch praktisch so. Deshalb gab es am Schluss der Expert*innenrunde noch eine Ideensammlung, bei dem das Mannheimer Team seine Gäst*innen gezielt um Eindrücke und Meinungen bat zu den Fragen: Wo sollte STARTRAUM verortet sein, welche Fördertöpfe können angezapft werden, welche Rolle sollte STARTRAUM einnehmen, moderierend oder operativ, und wie kann Erreichtes und der Wert der STARTRAUM-Arbeit noch besser erfahrbar werden.

Überzeugt von der Idee der Zwischenraumnutzung

Die Expert*innen Daniel Schnier & Yann Colonna, Netzwerk Zwischennutzung; Susanne Mitterer, Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft der LH München; Prof. Reiner Schmidt, Gemeinsam für das Quartier & Stadt als Campus und Dr. Bastian Lange, Multiplicities, teilten ihre Erfahrungen und berichteten aus ihren Projekten, mit unterschiedlichen Akzenten. Es ging um Bodenwerte in der Innenstadt München, um den Kampf gegen Verhinderungsstrategien im Baurecht, um die Balance zwischen reiner Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlicher Wertevermittlung, um Wissenstransfer, um seriöse Partnerschaften, die richtigen Drähte zu Politik und Verwaltung und die richtigen Begriffe und Definitionen, die das Potenzial der Zwischennutzung aufzeigen. Für STARTRAUM Mannheim zog Maximilian Frey eine positive Bilanz zwischen Recherchearbeit und Beratung, zwischen Verhandlung und Kompromissen. Letztlich sind sechs Zwischennutzungen im Rahmen des Projekts verortet und erprobt worden. Zwei Zwischennutzungen sind immer noch aktiv und haben die Aussicht auf eine Verstetigung.

Beim Workshop gab es Impulsvorträge und viel Denkarbeit.
Das Grafic-Recording-Bild füllte Max Bachmeier. (rechts). Links im Bild Maximilian Frey.

Überzeugt sind alle von der Idee der Zwischenraumnutzung. Reiner Schmidt: „Zwischennutzungen sind ein sehr handlungsorientiertes Instrument, um aktivierende Innenstadtstrategien umzusetzen.“ Bastian Lange: „Ich würde mir wünschen, dass Zwischenraumnutzung noch mehr die Nachhaltigkeitsideen mit aufgreift und unterstützt.“ Die Mannheimer seien im Diskurs zwischen Verwaltung und Kreativen deutschlandweit ein Vorbild, so Lange. Das untermauerte auch Daniel Schnier. Er komme immer wieder gerne nach Mannheim. „Wir sind sehr verschieden und kämpfen mit unterschiedlichen Hürden, uns eint aber „die Sehnsucht, die Stadt zu verändern“. Susanne Mitterer lobte den offenen Dialog, den Mannheim mit dem Festival anbietet.

Mannheim sagte am Ende Danke für die vielen Ideen, auf dem Weg STARTRAUM nachhaltig für die Zukunft zu gestalten und auf eine sichere Bahn zu steuern.

Mehr zum Auftakt des zwischenDrin-Festivals hier

Noch bis 29. September gibt es ein breites Festival-Programm. Das Programm als Übersicht gibt es hier auch zum Downloaden.

Ein Interview mit Maximilian Frey über Chancen von Zwischennutzungen und von STARTRAUM gibt es hier.