Muss nicht sein – Erster Drehtag der Kampagne gegen Poser-Lärm

Der erste Drehtag für die Kampagne von FutuRaum „Muss nicht sein“ startete in der Tullastraße bei guten 30 Grad. Für Teile der Innenstadtbewohner sind heiße Tage solche, an denen die Temperaturen hochdrehen ̶  und nicht nur die. Auch Poser nutzen bevorzugt die Innenstadt zu ihrer Bühne: für lautstarke nächtliche Auftritte mit aufheulenden Motoren und lauter Musik. Darunter leiden die, die schlafen wollen, am nächsten Tag wieder rausmüssen zur Arbeit, Familien mit kleinen Kindern.

Die Motive für Foto und Film der Kampagne sind Ergebnisse ausführlicher Diskussionen in FutuRaum, einem Projekt, das Interessengruppen an einen Tisch bringt und Kontroversen in gangbare Lösungen verwandelt. Die ausgewählten Motive werden von Personen dargestellt, die dem FutuRaum-Konzept verbunden sind und nun auch die Kampagne unterstützen. Die Rollen entsprechen dem wirklichen Leben: Poser, Familien, Mütter und ältere Ehepaare. Die Locations heißen Marktstraße, Fressgasse und Speicher 7. Für den Dreh sind zwei Tage eingeplant.

Vorbereitungen für Szene in der Fressgasse.
Detailaufnahmen.
Dreh der Szene schlafendes Baby

Bis alles mediale Wirkung entfaltet, ist einiges zu tun. „Ich finde es toll, dass wir für unsere Kampagne alle Rollen besetzen konnten, vor allen mit Menschen, die voll hinter der Kampagne stehen“, sagt Meriem Lebdiri, eine der Produzentinnen und Mitarbeiterin von FutuRaum.

An solch heißen Tagen muss das gesamte Team funktionieren und sich selbst und die Darsteller*innen bei Laune halten. Das Equipment besteht deshalb neben Kameras und Beleuchtung auch aus den notwendigen kalten Getränken, gesunden Fresspaketen und ausreichend Sonnenschutz.

Das Drehbuch schrieb Arthur Bauer, Fotograf und Filmemacher. Produzentin ist Meriem Lebdiri. Der Kameramann ist Donni Schoenemond, die Tonfrau Lena Paul, der Beleuchter Daniel Schreiber, die Assistenz hat Tonia Thietz.

Während am Vormittag die Familie mit Kleinkind gedreht wurde, wartete Ronny Boland, Schotte und Mannheimer Gastwirt, noch mit Freunden auf seinen Auftritt. Er fühlt sich mitten im Posergeschehen und macht auch bei der Kampagne mit, weil ihn der Lärm stört. „Ich lebe und arbeite hier, der Lärm muss nicht sein.“ Pratichaya Weich, Verkaufsfrau beim Südlandhaus, hatte einen gekonnten Auftritt am Nachmittag. Auch wenn ihre Szene, bei der ihr vor Schreck über den Poser-Lärm ein Glas vom Servier-Tablett fällt, einige Male wiederholt wurde, behielt sie souverän die Nerven. Aber „muss das denn sein“, das ist auch ihr Ausruf. Jetzt folgen die nächsten Drehs.