Engagierte Diskussion um die Vision für die Innenstadt-Quadrate

Diesmal war die City Factory Quadrate in der Abendakademie. Abermals stand  der Entwurf für das Zielbild 2030 für die Quadrate auf der Tagesordnung. Dabei ging es diskussionsfreudig zur Sache.

Im Bild Petar Drakul bei einer lebhaften Diskussion um das Zielbild für die Quadrate. Alle Fotos in diesem Beitrag von Andreas Henn.

Wie gewohnt erhielten die Teilnehmenden einen kurzen Überblick über das, was sich bei den Themen entwickelt, die teilweise bereits im Vorjahr von Teilnehmenden der City Factory angeregt wurden. Petar Drakul, Leiter FutuRaum und Innenstadtbeauftragter, bezog sich dabei unter anderem auf die Stellungnahmen der Verwaltung. Zu den einzelnen Themen wie Außenwerbung, Beleuchtung, Sicherheit oder Entsiegelung gab es ein gut besuchtes Treffen von Verwaltungsexperten am 13. Februar im Büro von FutuRaum. Dort wurde Standpunkte und Möglichkeiten für Spielräume ausgetauscht.

Im Schnelldurchlauf zählte Drakul zudem die vielen Zusammenkünfte auf: das Treffen des Gastronetzwerks, das Treffen des Begleitkreis Frauen, das mit den Gastronomen zum Thema Grillrauch und eine Zusammenkunft am „Runden Tisch Inklusion“. Der Dialog, auch wenn die Zeit von FutuRaum II, das im Juni endet, kurz ist, sei ganz wesentlich und geht intensiv weiter, so Drakul.

Danach stieg Dr. Stefanie Becker, Moderatorin der Linguistischen Unternehmensberatung (LUB),  , schnell in die erste Phase der Diskussion ein. Die meisten der Teilnehmenden kennen bereits das Prinzip der Konsentfindung, das damit beginnt, Einwände vorzubringen, in unterschiedlicher Schwere, beziehungsweise zu Formulierungen ihre Zustimmung zu geben.  

Der Textentwurf des Zielbilds, eine Vision für die Innenstadt, wie sie 2030 aussehen könnte, wurde dazu von Teilnehmenden vorgelesen.
Wesentlich, und zu wenig in der Vision berücksichtigt, fanden die Teilnehmenden die „Besonderheit Mannheims“, den „Markenkern“ der Stadt, die Merkmale, mit denen sich Mannheimer*innen und Besucher*innen identifizieren sollen, wenn sie in die Stadt kommen. Die Identität als Oberzentrum des Handels wurde schließlich ergänzt.

Da in fast allen Gruppen das Thema „Bildung“ diskutiert wurde, einigte sich die Runde am Ende auf die Ergänzung der Vision mit einer Bildungsmeile, „die ja eigentlich schon in Ansätzen existiert“, wie ein Teilnehmer feststellte: vom Schloss und der Universität, über die Stadtbibliothek am Paradeplatz bis hin zur Abendakademie. Der Vorschlag wurde sehr differenziert diskutiert und fand am Ende Zustimmung. Er wird jetzt in der Vision seinen Platz haben.

Andere Korrekturen des Visionstextes bezogen sich darauf, den Marktplatz als „ein Sinnbild des Zusammenlebens“ zu positionieren. Nicht nur öffentliche Räume, sondern auch Innenräume sollten der Nachbarschaftspflege dienen. Diskutiert wurde die Fußläufigkeit als wichtiger Teil der Innenstadt für Menschen, die dort wohnen.
Eigentlich waren die meisten Einwände eher keine Einwände, sondern wohlwollende Ergänzungen. Den letzten sprachlichen Schliff wird dem Dokument nun die LUB geben. „Die Vision soll nun noch vor allem bei den Schüler*innen des Elisabeth-Gymnasiums vorgestellt werden“, sagte Petar Drakul, „um auch die Sicht der Jüngeren mit zu berücksichtigen.“

Argumente und Nachdenklichkeit in der City Factory 3. Alle Fotos Andreas Henn.

Mit der Frage: „Was hindert daran, in der Innenstadt bis 2030 florierenden Handel und Gastronomie zu erleben?“ endete die dritte City Factory Quadrate.
Da standen sehr schnell, und viele Argumente an den Mindmaps: teure Mieten, Sauberkeit und Sicherheit, die Monostruktur beispielsweise von Handyläden, das optische Erscheinungsbild der Innenstadt oder einzelner Immobilien, der Online-Handel und die bürokratischen Hürden bei Genehmigungen; aber auch die manchmal fehlende Innovations- und Ideenfreudigkeit des Handels wurde kritisch angemerkt.

Den letzten sprachlichen Schliff werden jetzt die Mitarbeitenden der LUB übernehmen, so dass in Kürze „ein Knopf“ an das Zielbild gemacht werden kann.