Management by Walking Around, abseits bürokratischer Kommunikation

Ein Ziel von FutuRaum ist, Netzwerke herzustellen und Menschen zusammenzubringen: „Nur so kann Vertrauen wachsen und das Gemeinschaftsgefühl entstehen, das die Zukunft der Innenstadt dringend braucht“, sagt Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter von FutuRaum.  Jetzt in der Sommerzeit geht es keineswegs gemächlicher zu im Projekt. Es ist die Zeit, die sich verstärkt anbietet, vor Ort zu gehen. „Mit den Gesprächspartnern der Verwaltung die fachliche Sicht direkt zu besprechen und vor allem direkt dort, wo die Probleme sichtbar sind, das ist für mich eine sehr zielführende Gangart auf dem Weg zu guten Lösungen: Management by Walking Around für FutuRaum“.

Von links: Katja Scheer, Fachbereich Sicherheit & Ordnung; Alexander Füßl, Südlandhaus; Kerstin Ruppenthal; Fachbereich Geoinformation & Stadtplanung.
Von Links: Dr. Wolffried Wenneis; Malte Klöckner, Untere Denkmalschutzbehörde; Petar Drakul, Innenstadtbeauftragter und Leiter FutuRaum.

Es geht um die Weiterentwicklung der Innenstadt, um mehr Grün und  Aufenthaltsqualität. Es geht um Denkmalschutz und um Ecken, die eine Aufwertung verdienen und darum BündnispartnerInnen zu gewinnen. „Jetzt, wo ich einen Ansprechpartner habe“, sagt Jana Naundorf Assuncao, zuständig für die Immobilienentwicklung der Wasgau Produktions- und Handels AG, bei einem kurzen Treffen mit Drakul (FutuRaum) und Jan Eric Rauch (Stadtplanung). Wasgau betreibt die Bäckerei am Eingang der Fressgasse. Naundorf ist dabei, wenn der Platz vor dem Café mit Pflanzenkübeln aufgewertet werden soll.  

Gewerbetreibende bekennen sich zur grünen Innenstadt

Für die Fressgasse haben Teilnehmende der City Factory eine Vision entwickelt. Acht Gewerbetreibende, federführend Antonio Platero Weber (Koffer Weber), Alexander Füßl (Südlandhaus) und Hans Dieter Wüst (Juwelier Wenthe) haben gemeinsam mit FutuRaum Gewerbetreibende mobilisiert. Sie haben die Idee einer Patenschaft geboren und wollen mit einer ansprechenden Kübel-Bepflanzung, Akzente zu setzen. „Es unser Bekenntnis zu einer grünen und schönen Innenstadt“, so Füßl.  FutuRaum unterstützt die Aktion mit einem Zuschuss für die Pflanzen und die Beklebung der Blumenkästen. Auch hier zählt das Miteinander. Bedingung ist: die Pflanzen sollen wirken und sichtbar das Markenzeichen der Initiatoren und Paten tragen. Derzeit wird noch über den Entwurf gesprochen.

Von links: Petar Drakul im Gespräch mit Alexander Füßl.
Beim Rundgang gab es eine Begrüßung von der Fahrradstreife in der Fressgasse. Karl Marx ist gerne mit dem Rad unterwegs.

Bei dem Rundgang mit Vertretenden der Verwaltung zeigten sich die Geschäftsleute kompromissbereit. Denn der Pflanzenschmuck soll keinen Fußgänger behindern, insgesamt nicht den Verkehrsfluss beeinträchtigen, die Einsicht in Straßenkreuzungen sowie den Platz für Feuerwehreinfahrten nicht verstellen. Dabei sind Jana Naundorf (Wasgau), Robert Rivera (Different Fashion), Claudio und Roberto Troncone (Juweliere), Raphal Pellegrini (Italienische Schuhe), Eray Usal (Moha-Cafe), Robin Harlos (Optic Chic), Ibrahim Ilik (Vefa Restaurant), Antonio Platero Weber, Hans Dieter Wüst und Alexander Füßl.   

Historische Ecken der Innenstadt verdienen Aufwertung

Alte Relikte der früheren Bau-Art
Restaurierter Laubengang in Mannheim: ein gutes Beispiel für den Erhalt historischer Bausubstanz.
Alte Relikte der früheren Bauart.

Um ein ganz anderes Thema geht es beim Rundgang mit Malte Klöckner (Untere Denkmalschutzbehörde), Dr. Wolffried Wenneis (Innenstadtbewohner) und Petar Drakul (FutuRaum). Sie besichtigen gemeinsamt die historischen Gebäude der Innenstadt und die Ecken, die leider vielerorts ungenutzt und vernachlässigt sind. Auch die teilweise schlecht gemachte Außenwerbung ist beim Rundgang ein Thema. Wenneis, der die Bebauung der Innenstadt und ihre historische Bedeutung exzellent kennt, führt nach H2,14, zu einem Haus mit Mansardendach, erbaut 1750 und in keinem guten Zustand. Er verweist in der Marktstraße auf kleine Details, die noch erhalten sind und einen Umbau überlebt haben und führt in die einzige erhaltene Sackgasse in G7, als gutes Beispiel für gelungene Sanierung. Dazu gehören auch die restaurierten Gebäude mit alten Laubengängen in den von G7 abzweigenden Seitenwegen und den kleinen Karrées.


Für Malte Klöckner ist der Austausch mit dem historisch bewanderten Wenneis eine spannende Tour, um ein weiteres Puzzleteil im historischen Stadtbild zu bekommen.
Die Realität holt schnell wieder die Begeisterung über schöne Renovierungsbeispiele ein: Es müssen die Besitzer ausfindig gemacht werden, und Denkmalschutz kostet. Auch das ist Alltag bei FutuRaum: Viele Themen bei FutuRaum brauchen Geduld, Zeit und Hartnäckigkeit.