Kontrovers diskutieren und dann doch Wege finden, das ist inzwischen eines der Markenzeichen bei den Treffen der City Factory. Bei der fünften Runde im Stadthaus ging es um Aufenthaltsqualität, Klima und Handel. Und weil viel sehr genaue Vorstellungen auf den Tisch kamen, der Teufel bekanntermaßen im Detail liegt, gab es viel Gesprächsstoff und Einigungsbedarf. Das Thema Handel wird auf ein weiteres Treffen vertagt. Petar Drakul, der Innenstadtbeauftragte für FutuRaum, ist froh über die Dynamik und die guten Vorschläge, als Grundlage für Machbarkeitserwägungen der Verwaltung und eine für Juli 2024 geplante Gemeinderatsvorlage.
„Die gute Basis“, so Drakul, „heißt Akzeptanz. Denn nur die trägt am Ende die Entscheidungen. Das ist für mich der Wert dieser Treffen.“
Damit etwas akzeptiert ist, müssen Träume und Visionen erlaubt sein. Das galt an diesem Abend auch für die Frage der „Aufenthaltsqualität“. Ausgangspunkt: das in der vergangenen Runde gemeinschaftlich erarbeitete Votum der City Factory für eine Fressgasse, in der die Verkehrsführung mäandrierend verläuft und damit die gerade Sichtachse aufgehoben ist, der Verkehr entschleunigt wird, sowie Raum für Grün entsteht.
Dies ist notwendig, da die Fressgasse mit einer Versiegelung von 99 % eine der heißesten Straßen ist.
Beim methodischen Vorgehen in der Diskussion galt auch diesmal das Prinzip der Konsentfindung: der Blick auf Vorschläge und die Vision, vor allem auf die Perspektive der jeweils anderen. Ein Vorgehen, an das Moderator Noah Fleischer von der LUB-Linguistischen Unternehmensberatung immer wieder erinnerte, wenn die Debatte abzudriften drohte.
Am Ende gab es Vorschläge wie die Belebung der Straße durch Kunst und Kultur und Straßenmusik. Jetzt ist die Verwaltung gefragt, den bereits von NEXTMANNHEIM eingebrachten Vorschlag zur Straßenmusik auf den Weg zu bringen.
Auch das Thema Schatten in der Straße durch Bäume und Grünflächen, unter denen es sich ausruhen lässt, ist unstrittig. Grüne Räume dienen dem Klima aber vor allem den Menschen. Sie sollen einladend gestaltet sein. Trinkwasser-Spender als Angebot im öffentlichen Raum finden ebenfalls Zuspruch.
Kritisch wurden Sauberkeit und Sicherheit diskutiert. Mehr Kontrollen; aber auch Müllbehälter, waren eine Forderung. Auch für die Geschwindigkeit und die Sicherheit der Fressgasse einigte sich die Runde auf zwei dauerhafte mobile Blitzer und generell mehr eingreifende Kontrollen.
Für eine Beleuchtung von Fassaden und Aufenthaltsarealen ging ein Prüfauftrag an die Verwaltung, welche Regeln gelten sollten. Dies auch im Hinblick auf die Bewohner*innen der Innenstadt (so zum Beispiel das Verbot von blinkenden Lichtern).
Großveranstaltungen wie eine mögliche lange Tafel die Fressgasse entlang, als Einladung an einem Wochenende wurden kontrovers diskutiert. Ebenso die Frage der Öffnungszeiten für die Gastronomie in den Abendstunden.
Was die Begrünung anbelangt, wünscht sich die Runde blühende Bäume, die jedoch keine Monokultur sein sollte und noch die Funktion der Beschattung übernehmen können.
Es geht weiter mit einer Einigung zum Thema Klima und zum Handel am 2. Mai.