Lautstarke Pkw ausbremsen: Königsweg noch nicht gefunden

Das Thema Poser und Verkehrslärm in der Mannheimer Innenstadt wird die Gemüter noch länger beschäftigen. Besonders die Bewohner*innen leiden unter dem Verkehr, der durch die Fressgasse, die Kunststraße und inzwischen verstärkt durch die Marktstraße rollt, bis in die Nacht hinein, in Partylaune. FutuRaum lädt immer wieder Gruppen und Experten ein, um Verbesserungen zu erarbeiten.

„Das geht nur in kleinen Schritten, mit vielen Gesprächen und ist nicht einfach“, sagt Petar Drakul bei FutuRaum. Auch in dieser Runde im März bei FutuRaum geht es um fachliche Entwürfe und Einwände, die keine schnelle Lösung versprechen. Markus Roeingh Leiter des Eigenbetriebs Stadtraumservice verweist auf die Verantwortung der Fachämter, dass beispielsweise Hindernisse gegen Raser nicht zur Unfall-Falle werden dürften. Er spricht sich gegen Schwellen aus, die vor allem auch für Radfahrer ein Unfallrisiko darstellten und plädiert für so genannte Plateaus, eine gepflasterte Erhöhung in der Fahrbahn, die sowohl Zweiräder als auch Pkw langsam und sicher passieren können.

Besprechung im FutuRaum-Büro. Von links Meriem Lebridi, Petar Drakul, Markus Roeingh, Wolfgang Ockert, Jutta Schroth.

Es geht um die Gesundheit der Menschen – Immerhin wohnen 25.000 Menschen in der Innenstadt!

sagt Jutta Schroth
Bodenschwellen, auch passierbar für Radfahrer. Hier eine Aufnahme von der Bodenschwelle vor der Unterführung des Schnellradwegs in Feudenheim

Jutta Schroth, Vorsitzende des Bürgervereins Innenstadt-West e.V., wünscht sich, dass schnell etwas passiert in der Fressgasse; aber erkennbar auch an ganz anderen Straßen wie der Marktstraße, wo der Lärm von Autofahrenden mit geöffneten Fenstern und Discomusik inzwischen bis tief in die Nacht für Bewohner*innen eine Zumutung sei, erklärt Wolfgang Ockert für den Bürger- und Gewerbeverein östliche Innenstadt. „Es geht um die Gesundheit der Menschen, die an den besagten Innenstadtstraßen wohnen“, sagt Schroth.

Ungeachtet der größeren Lösungen, die unter anderem in der City Factory weiter diskutiert werden, nimmt Roeingh nun mit zur Prüfung, ob beispielsweise über einen zweiten Übergang über die Fressgasse sich die Verkehrsteilnehmer schon einmal daran gewöhnen können, dass es langsamer geht.

Diskutiert werden Ampelschaltungen, Bodenschwellen, Luftsäcke, Tempolimits und auch stärkere Verkehrs-Kontrollen. Schließlich auch die Ansprache der Szene. Alles könnte helfen.
Ärger hingegen erzeugen Aussagen von angesprochenen lautstarken Autofahrenden „wenn man in der Stadt wohnt, muss man das eben akzeptieren“. Da sind sich alle einig. Die 25.000 in der Innenstadt wohnenden Mannheimer Bürger*innen verdienen solche Egoismen nicht. Es dürfte nicht das letzte Gespräch sein.